Katzen-Café und MUSE-Museum

Von Katzen in einem Café, MUSE für die Wissensvermittlung (also nicht die Musikgruppe, sondern das Museum) und kaltem Wetter. Eines ist sicher. Die T-Shirts und kurzen Hosen hätte ich getrost zu Hause lassen und dafür einen warmen Pullover mehr ins Gepäck stecken können. Man lernt nie aus… Und genau darum geht es im Naturkunde- und Wissenschaftsmuseum

Frühstück in der Ferienwohnung

Unser Plan, auf der Terrasse zu Frühstücken, wurde uns durch die doch eisigen Temperaturen und den kalten Wind zunichte gemacht. Wir wollen uns nicht beklagen, bis am Abend blieb es trocken. Aber alles der Reihe nach.

Unser Frühstücksteinkauf am Vortag hatte sich gelohnt. Sogar an die Kaffeekapseln hatten wir gedacht. Der Duft von Kaffee am Morgen hebt gleich die Laune. Auch wenn wir aufgrund der Kälte ein Terrassenfrühstück bald wieder aus unseren Köpfen strichen, war es gemütlich.

Müeslischalen waren Mangelware, ein Brotmesser fehlte auch, was das Schneiden von Brotscheiben zu einer ersten Herausforderung machte und Eierbecher gehören halt auch nicht zur Grundausstattung einer Ferienwohnung. Da halfen allerdings die leeren Konfi-Behälter. Für zweimal Frühstücken begnügten wir uns mit Einzelverpackungen und die sind leer wunderbar als Eierbecher benutzbar.

Katzen-Café

Wir machten uns auf Entdeckungsreise durch Trento und schlugen die Richtung des Museums MUSE ein. Ein Naturkunde- Wissenschaftsmuseum im weitesten Sinne. Doch vorher mussten wir noch spontan einen Stopp in einem Café einbauen…

Bisher nur aus einem Bericht aus Asien bekannt, begegneten wir auf dem Weg einem Katzen-Café. Das Konzept: gemütlich Kaffee trinken und dazu die Katzen, die im Café wohnen, beobachten oder streicheln, wenn sie wollen. Also die Katzen. Es gibt klare Regeln, die man vor dem Betreten des Cafés lesen muss. Schlafende Katzen nicht stören, höchstens eine Stunde im Café bleiben, den Katzen ihren freien Willen lassen (sie kommen zu dir, wenn sie wollen) und was halt dazugehört. Eine Tigerdame, Suzanna, war besonders lustig. Wir wussten erst nicht, ob sie eine Einschränkung hatte, aber anscheinend gibt es tatsächlich eine Rasse mit kurzen Beinen. Zugegeben, das sah sehr lustig und teils unbeholfen aus.

MUSE – Naturkundemuseum mit modernsten Wissenschaftszentren

Folgendes steht auf der Webseite:

«Das im Juli 2013 auf dem ehemaligen Michelin-Gelände eingeweihte MUSE verbindet den traditionellen Ansatz von Naturkundemuseen mit den neuen Interaktionsmethoden modernster Wissenschaftszentren, mit interaktiven Exponaten und Multimedia-Installationen. Das Gebäude, das mit seiner Umgebung in einem Gleichgewicht von leeren und vollen Räumen spielt, geht der Metapher des Berges nach, um die Geschichte des Lebens auf der Erde zu erzählen. Das Geflecht von Geschichten zwischen Natur und Wissenschaft, Vergangenheit und Zukunft wird durch Experimentieren, Entdecken und Spielen zum Leben erweckt.»

Das MUSE(um) erstreckt sich über sechs Etagen und war sehr gut besucht. Vor allem mit gefühlt hunderten von Schulklassen. Dass die Angebote in der nachhaltigen Architektur von Renzo Piano beherbergten Ausstellungen für den Schulunterricht genutzt werden, ist vorbildlich und gut nachvollziehbar. Würden diese genutzt, wenn nicht gerade wir das Museum besuchen wollten, wäre es für uns noch angenehmer. Aber ein Museumsbesuch ist kein Wunschkonzert.

Aktuell ist ein Mini-Papillorama als Sonderausstellung zu Gast im MUSE. Die Sonderausstellung ist wirklich gut gemacht und ein weiterer Vorteil: es ist dort so richtig warm. So warm hatten wir während unserer Ferien bis anhin nur in einem zu gut geheizten Zug.

Tatsächlich flogen etliche, farbige Schmetterlinge umher, ein kleiner Wasserfall rauschte, tropische Pflanzen waren allgegenwärtig. Wir verweilten einen Moment in diesem Tropenhaus und machten uns danach auf den Weg ins eigentliche Museum und somit auf Entdeckungsreise in die Welt der Wunder und der Natur.

Es gibt viele Stationen, um selber Sachen zu entdecken. Wie viel Ampere man zum Beispiel mit dem eigenen Körper erzeugen kann. Wie sich die Wärmebildkamera verändert, wenn man über ein Kleidungsstück streicht etc.

In der Mitte des Museums erstreckt sich über die gesamten Stockwerke eine Ausstellung von ausgestopften Tieren. Sehr eindrücklich und von allen Seiten zu betrachten. Es gibt einen Stock, bei dem das Verhalten von Lawinen oder Stauseen simuliert werden kann und fantastisch erklärt wird, ein Rundgang durch die Bergwelt und ihre Tiere, der Alpinismus wird erklärt oder die Erde und aktuell auch die Erderwärmung und all die Gefahren.

Erschreckende Beispiele bezüglich Ressourcen und Nachhaltigkeit

Sehr eindrücklich war zum Beispiel, wie viele Erden einzelnen Länder brauchen würden, wenn sie weiterhin so mit Ihren Ressourcen umgehen wie zum aktuellen Zeitpunkt. Es ist einmal mehr erschreckend. Und die erneute Erkenntnis könnte auch unsere Wahl der künftigen Reisedestinationen beeinflussen. Der Fortschritt von einzelnen Ländern zeigt hier die krass negativen Seiten.

Ein weiterer Vergleich wird mit verschiedenen Materialien aufgezeigt. Wie viel CO2 generieren diese, bevor sie in ihrer verwendeten Form verfügbar sind.

Und ein weiterer Punkt, die Ressourcen die ein einziges Smartphone in der Produktion benötigt. Vielleicht sollten wir alle einmal mehr nachdenken, bevor wir das «alte» Smartphone gegen ein neues eintauschen, nur weil es gerade ein neues Modell gibt. Ich bin beeindruckt und zum Teil auch schockiert von all den Informationen in dem spannenden und echt clever konzipierten Museum. Und das sogar ohne jeden einzelnen Posten oder jede Erklärung gelesen zu haben.

Rückweg und Kulinarik im Ristorante Ai Vicoli

Auf dem Rückweg vom spannenden MUSE, mit vielen Eindrücken und eineigen Punkten zum Nachdenken im Kopf, freuten wir uns über farbige Mauern.

Nach einem Apéro auf dem Domplatz in warmen Jacken und Sicht auf die verschneiten Berge und einer Pause zu Hause, machen wir uns abends auf den Weg – es tröpfelt schon wieder – zum Ristorante Ai Vicoli.

Tolle Einrichtung, sympathisch, ruhig, extrem freundliches Personal. Wieso das Restaurant ziemlich leer war, konnten wir uns nicht erklären. Die Gerichte sind eine Gaumenfreude und das ganze Ambiente ist einfach gemütlich. Ein gelungener Abschluss in Trento

Archiv

Ausgeblendet

Metz – Luxemburg – Nancy, Juli 2024
 
Bellinzona – Bergamo – Trient – Innsbruck, April 2024
 
Grenoble, März 2024
 
Parma und Asti, Oktober 2023
 
Finnland – Estland, August 2023
 
Salzburg, Mai 2023
 
Madeira, März 2023
 
Interrail, September 2022