Salzburg - eine grossartige Stadt

Salzburg – die Stadt der Musik. Im Zusammenhang mit W. A. Mozart interessierten mich in erster Linie die Mozartkugel. Aber Spass beiseite. Die barocke Stadt ist wunderschön, die Möglichkeiten unzählig. Leider hatten noch ungefähr eine Million andere Touristen die Idee, das verlängerte Wochenende in Salzburg zu verbringen.

Ankunft und erster kulinarischer Höhepunkt

Unser Hotel lag zwischen dem Bahnhof und der Altstadt. Also ideal gelegen. Am Auffahrtsabend stellen wir nur kurz unser Gepäck ins neu renovierte Hotelzimmer und machen uns auf den Weg zum Gasthaus „s’Kloanste Brauhaus“. Reto hatte dies vorgängig gegoogelt und siehe da, wir erhielten auch ohne Reservation noch einen Tisch im urchigen, typisch österreichischen Gasthof. Regionaler Spargel mit Ochsenlende. Reto erfreute sich zudem an dem selbstgebrauten Kellerbier und ich lies mit einem gespritzen Johannisbeersaft Erinnerung an die Skiferien in St. Anton aufleben. Alles war so richtig authentisch und unfassbar lecker!

Am nächsten Morgen erwartete uns im Hotel ein sensationell reichhaltiges Frühstück. Von verschiedenen Müesli, Früchten, Eierspeisen, Fleisch, Gemüse und Broten über Salate bis zu Fisch. Alles vorhanden. Auch der Kaffee war gut und sogar mein Pfirsichsaft stand zur Auswahl. Nachdem wir auf dem Weg zurück ins Zimmer noch fast über den Staubsauger-Roboter stolperten machten wir uns bereit für eine Salzburger-Entdeckungstour.

Schlendern in Salzburg und eine kleine kulinarische Enttäuschung

Wie gewohnt bei einem Städtetrip hatten wir keinen grossen Plan und gingen einfach drauf los. Die Stadt hatte uns rasch mit ihrem Charme umgarnt und wir fühlten uns auf Anhieb wohl. Gefühlt die halbe Welt hielt sich allerdings in der Stadt auf. Riesige Menschenmassen, viele Touristenführer. An den Menschentrauben liess sich auch gleich herausfinden, wo es etwas zu sehen gab – zum Beispiel das Geburtshaus von W. A. Mozart. 

Irgendwo konnte man bestimmt auf einen der Hügel wandern. Wir wagten uns in einen Eingang im Berg und fanden uns in einem von Werbung geprägten, unterirdischen Fussweg wieder. Irgendwo im Berg gab es eine Türe, die zur Universität gehörte. Auf der anderen Seite kamen wir wieder ans Licht und entdeckten eine Treppe, die nach oben führte. Auf einem wunderbaren Weg mit viel Aussicht über die Stadt gelangten wir schlussendlich zur Festung Hohensalzburg. Da kauften wir uns ein Ticket und schlenderten innerhalb der Festung umher, genossen die wunderbare Aussicht zu den Bergen und auf die Stadt und ein Getränk im Hof. Danach ging es mit der steilen Standseilbahn wieder hinunter in die Stadt. Die Fahrt war im Ticket inklusive.

Nun war es Zeit, die kulinarisch typischen Gerichte zu probieren. Überall wurden „Salzburger Nockerl“ angepriesen und in einem Kaffee bestellte ich eine Portion, Reto entschied sich für einen kleinen Bratwurst-Kraut-Snack. Was soll ich sagen? Die Nockerl waren hübsch anzusehen, hatten die Konsistenz von irgendwas zwischen nicht getrockneter Merängge und Marshmallows. Kurzum: ein Versuch war es wert, aber Kaiserschmarren und Apfelstrudel sind mir lieber. 

Der Abend als Höhepunkt

Nachdem wir die Entdeckungsreise durch Salzburg fortgeführt hatten und einen kurzen Stopp im Hotel einschalteten, wollten wir typischerweise noch Schnitzel probieren. In einem Biergarten etwas ausserhalb der Touristenzone gönnten wir uns entsprechend ein Schnitzel und ein Cordon Bleu. In schöner, österreichischer Portionengrösse… Ein Verdauungsspaziergang war da sicher angebracht und mir schwirrte trotz allem noch der Kaiserschmarren im Kopf herum. Wir machten also noch einmal eine Tour durch die Altstadt, die nun im schönen Abendlicht und mit viel weniger Touristen glänzte. Überall sind kleine Wasserspiele verbaut, an denen vor allem Kinder Gefallen finden. Auch eine Wasserrutschbahn für Wasserkugeln fliesst irgendwo in der Stadt die Gasse herunter. Wir finden nochmals ein tolles, authentisches Restaurant und schliessen die kulinarische Reise mit typischem Kaiserschmarren und Apfelstrudel ab.

Auf dem Heimweg liessen wir es uns bei dem schönen Abendlicht nicht nehmen, noch rasch auf den Kapuzinerberg zu kraxeln und die wunderbare Aussicht auf die Festung Hohensalzburg wie über den Fluss und die Stadt zu geniessen. Immerhin ein paar wenige Kalorien konnten wir beim Aufstieg noch verbrennen und kugelten uns danach zurück zum Hotel. Ein kurzer aber intensiver Aufenthalt in dieser wunderschönen Stadt!

Rückreise mit Alternativroute

Der Zug für die Rückreise hatte heute bereits in Salzburg gut 10 Minuten Verspätung. In Ötztal erwartete uns das selbe Spiel wie vor zwei Tagen. Umsteigen auf den Bus. Wir amüsierten uns köstlich, da ein südamerikanisches Pärchen – mit Gepäck wie sie es auch in Südamerika transportieren, also riesigen Plastiktaschen – umherhuschte und dachte, bei dem Halt könnten sie noch rasch am Kiosk Einkäufe tätigen. Die verstanden wohl gar nicht, um was es ging und wieso sie umsteigen mussten auf den Bus. In Südamerika sind dies die üblichen Verpflegungs-Stops. Unser Buschauffeur meinte, sie müssten jetzt endlich einsteigen, sonst würden wir den Zug verpassen.

Naja, darauf kam es wohl nicht mehr an. In Landeck-Zams war der Zug abgefahren, als unser Bus ankam. Der nächste Zug war für 16.33 Uhr geplant – eineinhalb Stunden später… Und der wird dann bestimmt übervoll sein. Aber wir haben ja ein Interrail-Ticket. Also passten wir kurzum die Reiseroute an und stiegen in den 15.33 Zug nach Bregenz. Und hier kann ich wunderbar den Blogeintrag schreiben, währenddem Reto den Eishockey-Match Schweiz-Kanada schaut. Was will man mehr?

Archiv

Ausgeblendet

Metz – Luxemburg – Nancy, Juli 2024
 
Bellinzona – Bergamo – Trient – Innsbruck, April 2024
 
Grenoble, März 2024
 
Parma und Asti, Oktober 2023
 
Finnland – Estland, August 2023
 
Salzburg, Mai 2023
 
Madeira, März 2023
 
Interrail, September 2022