Von Carcassonne nach San Sebastián

Wir verschwenden wieder einmal einen Gedanken an unser gut funktionierendes und ausgeklügeltes Bahnnetz in der Schweiz und fragen uns, was das Warte-System in Frankreich für einen Vorteil haben könnte?

Im Bahnhof von Toulouse

Wie toll und ausgeklügelt doch das Schweizer Bahnnetz und die gut durchdachten Bahnhöfe sind. Wir staunen wieder einmal nicht schlecht und warten beim Umsteigen in der Bahnhofhalle von Toulouse, bis kurz vor Abfahrt endlich das richtige Perron für unseren Zug angezeigt wird.

Wir beklagen uns ja nicht über den Zugverkehr, dieses Fortbewegungsmittel haben wir selbst gewählt und bereuen es auch nicht. Es ist spannend und macht Spass, was man alles erlebt. Zudem sind mehr oder weniger alle Züge bis anhin pünktlich gefahren und auch pünktlich angekommen. Und noch dazu haben wir ja grundsätzlich Zeit und sind flink zu Fuss. Aber die ältere Dame, die gestützt auf einen Stock darauf wartete zu erfahren, auf welches Perron sie sich begeben muss, um den Zug zu erwischen, war bestimmt etwas weniger ruhig als wir. Ob sie es überhaupt rechtzeitig bis zur Zugabfahrt auf das Perron geschafft hat? Die Wartehalle war nämlich überfüllt und sobald der Zug nach Bayonne angezeigt wurde, strömten alle in die Unterführung und eine dichte Menschenmasse bewegte sich zum richtigen Zug und drängte in die Wagen.

Die Sache mit den reservierten Plätzen

Als wir gut installiert in den Sitzen Platz genommen hatten und unser Picknick auspackten, meinte der Kondukteur, diese Plätze seien reserviert. Aha – wäre es nicht eventuell hilfreich, dies irgendwo anzuschreiben? Das InterRail-Ticket interessierte ihn nicht, er teilte uns auch nicht mit, wie wir das hätten wissen können sondern verwies nur darauf, dass nicht reservierte Plätze im Wagen vier zu finden seien. Ach so, na dann… Das muss man wohl einfach wissen. Wir ergatterten zum Glück auch im Wagen vier noch zwei Plätze und siehe da, bei der Billetkontrolle dankte uns der Kondukteur sogar dafür, dass wir die Plätze gewechselt hätten.

In Regionalzügen über die Grenze nach Spanien

In Bayonne gönnten wir uns vis-à-vis vom Bahnhof noch einen Kaffee und warten auf die nächste Verbindung. Mein spanisches Buch passt perfekt um mich auf die Sprache einzustimmen.

Über die Grenze mussten wir von Hendaye nach Irun auf ein kleines Zügli umsteigen und obwohl wir dachten, kurz nach der Grenze eine Reservation für den nächsten Zug nach San Sebastián zu benötigen, erwischten wir eine hilfsbereite Bahnschalter-Angestellte, die uns riet, einfach in den bereitstehenden Zug zu hüpfen. Der würde nämlich gleich abfahren und bräuchte keine Reservation. So kamen wir nach einer Umsteige-Odyssee und einem Tagesabenteuer in Donastia-San Sebastián an.

Archiv

Ausgeblendet

Metz – Luxemburg – Nancy, Juli 2024
 
Bellinzona – Bergamo – Trient – Innsbruck, April 2024
 
Grenoble, März 2024
 
Parma und Asti, Oktober 2023
 
Finnland – Estland, August 2023
 
Salzburg, Mai 2023
 
Madeira, März 2023
 
Interrail, September 2022